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Arbeiten während dem Studium

Die Schweiz beheimatet einige der besten Hochschulen Europas und ist auch weiterhin eines der begehrtesten Studienländern. Mittlerweile sind in der Schweiz rund 250’000 Menschen an einer Hochschule immatrikuliert. Der weitaus grösste Teil, rund 60%, studieren an einer universitären Hochschule. Weitere 78’000 schliessen ihr Studium an einer Fachhochschule ab. An pädagogischen Hochschulen sind zurzeit etwas mehr als 20’000 Studierende eingeschrieben. Immer mehr Junge entscheiden sich für ein Hochschulstudium. Grosses Wachstum verzeichnet auch der Anteil von ausländischen Studierenden. Ein Viertel der Studierenden hierzulande sind Ausländer.  
Laut Bundesamt für Statistik arbeiten zwei Drittel der Studenten neben ihrem Studium. Fast die Hälfte davon arbeitet aus finanziellen Gründen und finanzieren sich mit den hart erarbeiteten Franken rund 40% ihres Lebensunterhaltes selber. Viele Arbeiten während den Semesterferien. Während dem Semester an sich haben wenige Zeit, einer regelmässigen Arbeitstätigkeit nachzukommen. 

  1. 1. Lebenshaltungskosten beim Studium in der Schweiz 
  2. 2. Einen Studentenjob finden 
  3. 3. Sich als Student bewerben 

1. Lebenshaltungskosten beim Studium in der Schweiz 

Die Schweiz gilt als sehr teures Land und auch mit Studentenrabatten und den Spezialangeboten der Universitäten kann man mit vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten rechnen. Die meisten Universitäten sind in den Wirtschaftszentren der Schweiz ansässig. Dementsprechend ist auch das Immobilienangebot in der Nähe der Universitäten sehr begrenzt. Die wenigen freien Wohnung sind oft übermässig teuer und spätestens bei der Wohnungsbesichtigung merkt man, dass man wohl doch nicht der einzige Interessent war. In Zürich kann es durchaus vorkommen, dass für ein einfaches WG-Zimmer bereits 1’000 CHF verlangt wird. Wenn man sich bei der Wohnungssuche jedoch geschickt anstellt und also Gruppe eine Wohnung teilt, kann man mit Kosten von 500 – 800 CHF pro Person rechnen. 
Auch die obligatorischen Versicherungen mach einen grossen Kostenpunkt aus. Obwohl man als Student Zugang zu Spezialangeboten hat, kann mit bei der Krankenkasse mit Kosten von rund 300 CHF pro Monat rechnen. Die Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung kostet in der Regel nicht mehr als 30 CHF pro Monat. 
Nebenkosten (Energie, Heizung), Internet und TV schlagen mit monatlich bis zu 150 CHF zu Buche. 
Beim Essen kommt man besonders als Student glimpflich davon. In den meisten Universitäten kann man in der Kantine ein Menu für 5-7 CHF kaufen. Ausserdem kann man in der WG-Küche Essen in grösseren Mengen zubereiten und so einsparen. Ratgeber der Hochschulen rechnen mit Kosten von 400 CHF pro Monat. Kleider, Schuhe und andere Notwendigkeiten werden mit 250 CHF budgetiert. 
Trotz Versicherungen und Krankenkasse macht es Sinn, Rückstellungen für diesen Zweck anzulegen. Diese werden mit rund 200 CHF beziffert. 
Mit unseren Annahmen als Basis erhalten wir monatliche Ausgaben in der Höhe von etwas 2’100 CHF pro Monat. 
Nur wenige (Vollzeit-) Studierende können sich ihren Lebensunterhalt vollständig selber finanzieren. Die, welche sich für ein berufsbegleitendes oder ein Teilzeitstudium entscheiden, haben wenige Mühe, die gesamten Kosten zu decken, da sie in der Regel bis zu 80% arbeiten können. Diese müssen aber auch mehr Geld für Steuern auf die Seite legen und können auch nur noch begrenzt von Studenten-Rabatten profitieren. 

2. Einen Studentenjob finden 

Wie viel Zeit Studierende neben ihren Vorlesungen haben, hängt stark davon ab was und wo sie studieren. Medizin-, Jus- und ETH-Studenten wird man wohl eher selten hinter der Ladentheke des lokalen Cafés sehen. Für sie ist die Belastung des Studiums in vielen Fällen zu hoch, um einer Arbeitstätigkeit nachzugehen. Abgesehen davon haben jedoch die meisten Studenten auch neben Vorlesungen, Übungen, Seminaren und Papers noch Zeit für einige wenige Stunden Arbeit. Vielfach wird Teilzeit oder im Stundenlohn gearbeitet. Auch Praktika sind, besonders während den Semesterferien, beliebt. 
Da die wenigsten Studenten eine Ausbildung abgeschlossen oder Arbeitserfahrung haben, müssen sich die meisten mit Jobs im Detailhandel oder im Gastrogewerbe zufriedengeben. 
Um einen Studentenjob zu finden, muss man sich gar nicht weit umschauen. Meistens bietet die Hochschule eine Plattform (in manchen Fällen auch ein einfaches Anschlagbrett), auf der die Studierenden Jobangebote finden können. Der Vorteil dieser ist, dass sie spezifisch auf Studenten ausgeschrieben sind. Das heisst viele bieten Flexibilität und ein machbares Stellenprozent. Den meisten Arbeitgebern ist auch bewusst, dass ein Student nicht jede Woche gleich viel Zeit zur Verfügung hat. Der Nachteil dieser spezifisch ausgeschriebenen Jobs ist meistens der eher bescheidene Lohn. Falls man jedoch über ausserordentliche Fähigkeiten oder Arbeitserfahrung verfügt, kann man in der Lohnverhandlung noch etwas nach oben handeln. Viele Hochschulen partnern auch mit Arbeitgebern und organisieren Events, die den Hochschulangehörigen einerseits Einblicke in die Unternehmen geben sollen, andererseits bilden sie auch eine Plattform für den Austausch und Anstellungsmöglichkeiten. 
Ein weiterer Anlaufpunkt ist das grosse, weite Internet. Auf den unzähligen Jobbörsen lässt sich nach Jobtiteln wie “Werkstudent”, “Nebenjob” und “studentischer Angestellter” suchen. Neben dem Titel kann man auch nach Stellenprozent und Level filtern und so Vollzeit- und Kaderstellen aussortieren. Einige Firmen stellen Ihre Jobs und Praktika auch nur auf die firmeneigene Website, besonders bei sich jährlich wiederholenden Jobs wie Summer Internships. Nicht zuletzt sollte man ich auch auf den professionellen sozialen Netzwerken LinkedIn und Xing umschauen. Auch dort schalten Firmen Teilzeit- oder Studentenjobs auf und suchen Bewerber. 
Gerade Praktika während den Semesterferien erweisen sich als lohnenswert. Einerseits erhält man wichtige Erfahrungen aus der Berufswelt über einen etwas längeren Zeitraum, der einem verschiedene Einblicke in eine Firma oder Abteilung erlaubt. Andererseits führen erfolgreich absolvierte Praktika nicht selten zu einer (Teilzeit-) Festanstellung, die besonders für Studenten sehr wertvoll sein kann. Zu guter Letzt kann man bei einem Praktikum sein Netzwerk erweitern und für die Zukunft wichtige Kontakte auch ausserhalb der Universität knüpfen. Wenn man nach dem Abschluss die Karriere starten möchte, hat man mit relevanter Arbeitserfahrung aus Praktika definitiv eine bessere Chance bei Bewerbungen. 

3. Sich als Student bewerben 

Wie bei jeder Bewerbung ist auch beim Studentenjob der Lebenslauf sehr wichtig. Lesen Sie unseren Artikel https://www.experis.ch/de/blog/2017/04/sie-finden-keinen-job-in-der-schweiz-dann-andern-sie-diese-10-fehler-auf-ihrem-cv um ihren Lebenslauf auf Herz und Nieren zu prüfen.  
Es gibt jedoch zu beachten, dass ein Studenten-CV nicht genau gleich aussieht wie ein Lebenslauf eines Managers mit 20 Jahren Berufserfahrung. Ein Student hat in der Regel wenig Arbeitserfahrung vorzuweisen. Dennoch sollte man den Abschnitt “Berufserfahrung” im Lebenslauf nicht einfach leer lassen. Berufserfahrung kann auch ein Praktikum während den Semesterferien oder eine Arbeit in einem Verein sein. HR-Verantwortliche sind sich bewusst, dass ein Student nur begrenzte Möglichkeiten hat, Arbeitserfahrung zu sammeln. Auch vor einem seriösen Bewerbungsfoto sollte man nicht zurückscheuen. Vielfach zählt auch bei einem CV der erste Eindruck und dieser entsteht vor allem durch den sauberen Aufbau des Lebenslaufs und das Foto. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihre Kenntnisse sauber aufzählen. Gerade heutzutage sind Erfahrungen im Umgang mit IT, Social Media und allgemein im Umgang mit digitalen Technologien sehr gerne gesehen. Bei Skills in diesem Bereich sind Studenten, als Digital Natives, oft sehr versiert und daher begehrt. 
Wenn der vorbildlich gestaltete Lebenslauf einem das begehrte Jobinterview verschafft hat, geht es an die Vorbereitung. Um gut vorbereitet an die Fragen des Interviews zu gehen, sollte an sich im Vorfeld zuerst einmal Gedanken über sich selbst machen. Was sind meine Ziele? Beruflich, im Studium und auch privat. Steht der Job im Einklang mit diesen Zielen? Besonders häufig sind auch Fragen zu Stärken und Schwächen. Überlegen Sie sich, was Sie auf diese Fragen antworten wollen. Als zweites sollte man sich mit der Firma an sich befassen. In welchem Sektor ist sie aktiv und was für Produkte/Dienstleistungen stellt sie her? Wer sind die wichtigen Personen und was ist das Leitbild der Firma? Wie kann ich, als Student, einen Mehrwert einbringen? Wenn Sie sich über diese Fragen im Klaren sind, haben Sie die Grundvoraussetzungen geschaffen, um im Interview einen guten Eindruck zu machen. 
Für den letzten Schliff lesen Sie unseren Artikel <insert link to “zum Bewerbungsgespräch vorbereiten”>. Wenn es im Gespräch an die Lohnverhandlung geht, gilt es ruhig zu bleiben. Für viele Studenten wird es das erste Mal sein, dass Sie über Lohn sprechen. Dementsprechend ist es auch schwierig, eine Vorstellung zu haben, was man verlangen kann. Einen guten Hinweis geben da Internetquellen wie das Salarium des Bundesamtes für Statistik oder Jobportale, die auch Löhne veröffentlichen.  
Nicht zuletzt sollten Sie sich auch bei der Berufsberatung der Hochschule Informationen holen. Diese kann Sie beraten, wie Sie Ausbildung und Arbeit kombinieren können und bietet häufig auch CV-Checks an.